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FĂŒr die Konzert-Saison 2021/22 wurden Projekte gesucht, welche sich dem Akt des Sammelns und dem Zustand der/einer Sammlung widmen, in all ihren historischen, etymologischen und möglicherweise auch persönlichen Bedeutungen.
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26. September 2021 – Elisabeth Flunger – play
“Eine Sammlung ist ein Versuch, die Welt oder, stellvertretend fĂŒr das Ganze, einen Ausschnitt der Welt zu systematisieren, und sich ĂŒber diese Praxis mit der Welt ins Einvernehmen zu setzen.
Seit ca 25 Jahren sammle ich Schrott als Musikinstrument. In Opposition zur Verpflichtung, als Schlagzeugerin fĂŒr zeitgenössische Musik ein riesiges Arsenal an Schlaginstrumenten mit passendem Zubehör zu besitzen, zu kaufen, zu transportieren und aufzubewahren, habe ich angefangen, ein neues Instrumentarium zu sammeln, das leichter zu handhaben ist, weniger Platz braucht, weniger kostet und mich nicht mit Klischees quĂ€lt, sondern mich immer wieder mit neuen KlĂ€ngen und Möglichkeiten ĂŒberrascht. Die BeschrĂ€nkung auf ein Material kam auch meinem Wunsch nach Vereinheitlichung und Reduktion entgegen.“Â
Der Schrott als Gefundenes, als Relikt ist ein Symbol fĂŒr Zufall und VergĂ€nglichkeit. Die Objekte sind einem stĂ€ndigen rĂ€umlichen VerĂ€nderungsprozess unterworfen: legen, lehnen, verteilen, hĂ€ufen, werfen, schieben, rollen, auftĂŒrmen, zum Wackeln und zum Einsturz bringen, ordnen, formen, ziehen, rĂŒtteln. Musik entsteht dabei als Nebenprodukt, improvisatorisch, gerĂ€uschhaft und zufĂ€llig.Â
Elisabeth Flunger – Objekte
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07. Oktober 2021 – KNUSP
ACHTUNG: Beginn 21:00 (!)
Mit KNUSP möchten Wir – das Kuratoren-Team der Neuen Musik St.Ruprecht – ein neues Format der Begegnung etablieren. Einmal pro Saison laden wir geschĂ€tzte MusikerInnen der Echtzeitmusik ein um sich mit uns musikalisch auszutauschen.
Bei dieser Zusammenkunft sollen verschieden Formen von Synergien gepflegt und kultiviert werden: Die soziale Vernetzung, ein bekennen zueinander, eine Handreichung und Anerkennung unter KollegInnen und MitstreiterInnen. Aber noch viel wichtiger, das gemeinsame Erschaffen und Erleben, sich begegnen in Aufgeschlossenheit, Aufmerksamkeit und Respekt.
Wir haben hierfĂŒr einen Ort der Zusammenkunft gewĂ€hlt, einen sakralen Ort, einen Ort der Stille und des Gebets.
Viola Falb | Saxophon
Judith Reiter | Viola
Gobi Drab | Flöten
Klaus Haidl | Saiteninstrumente
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17. Oktober 2021 – Duo Montorfano & Arditto –Â The attic
Seit 1997 arbeiten Adriana Montorfano (Flöte) und Cecilia Arditto (Komposition und Objekte) in Projekten zusammen, die das VerhĂ€ltnis von Klang, Bild, Objekt, Bewegung und Architektur erforschen. Einen groĂen Schwerpunkt bildet hierbei die Art der Musiknotation. Das Projekt âThe atticâ untersucht die KlangqualitĂ€t einer Sammlung von AlltagsgegenstĂ€nden: ein Kleid, ein Kissen, Perlen, Geschirr, Pfannen, Ventilatoren, alte Briefe, eine NĂ€hmaschine, ein Tonabnehmer und ein Spiegel. Sie alle bilden eine einzigartige Szene im Kontrapunkt mit der Flöte. Die zeitgenössische Flöte erforscht eine breite Palette von Klangfarben: subtile Texturen, gesprochener Stimme und Atmung, alle von der Flötenröhre gefiltert und durch die Akustik der Kirche verstĂ€rkt.
âThe atticâ ist eine Sammlung an musikalischen Werken, welche die IdentitĂ€t einer Frau anhand ihres zurĂŒckgelassenen Hab und Guts rekonstruiert.
Leftovers – Â for alto flute and objects: I. Clothing, II. Tableware, III. Pearls, IV. Letters
MĂșsica invisible#2 –Â Â for flute and a collection of small ventilators
The sewing machine – for sewing machine and sewing props.
Spiegeltjes –Â for flute, pickup player and a mirror: I. Cycle Spiegeltjes (UA), II. Zand, III. Snel (UA), IV. Tekening, V. Terug, UA
Cecilia Arditto – Komposition, Objekte
Adriana Montorfano – Flöte
http://montorfanoardittoduo.com
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07. November 2021 – Doppelsolo mit BegegnungsrĂ€umen | Kooperation mit Wien Modern
ACHTUNG: Beginn 21:30 (!)
An diesem Abend verweben die KĂŒnstlerInnen ihre Soloprogramme five stones (for a.s.) und Frames of C zu einem abend- und raumfĂŒllenden musikalischen Bildband. Margarethe Maierhofer-Lischka widmet ihr Programm der VergĂ€nglichkeit und der Frage nach dem was bleibt. Sie erweitert hierfĂŒr ihr Kontrabassspiel dramaturgisch durch im Raum verteilte Zuspielungen und Projektionen.Â
Thomas Berghammer befasst sich in seinem Programm mit den Interferenzen von Mensch und Instrument, von Instrumentalklang und Stimme. Er wird im Detail der KlĂ€nge und GerĂ€usche die ĂbergĂ€nge und Grenzen von Individuum und Objekt beleuchten.Â
Abwechselnd wird die Wahrnehmung ĂŒber den Raumklang zum Instrument und vom Instrument in den Raumklang gefĂŒhrt.
Margarethe Maierhofer-Lischka – Kontrabass, Zuspielung, Projektionen
Thomas Berghammer – Ventiltrompete und Zugtrompete, Stimme
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27. MĂ€rz 2022 – Duo Claussen / Klement
Die beiden MusikerInnen bedienen sich frei in ihrem Pool an KlÀngen, zusammengesetzt aus field recordings, GerÀuschen, vokalen, instrumentalen und elektronischen Sounds. Gemeinsam untersuchen Sie ihre Sammlung auf Charakter, KlangqualitÀt und Kombinationsmöglichkeiten.
Martina Claussen – Stimme, Objekte, Elektronik
Katharina Klement – Zither, Objekte, Elektronik
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24. April 2022 – Antonietta Loffredo – Toy Piano
Signora Loffredo prĂ€sentiert in einem abendfĂŒllenden Konzert ausgewĂ€hlte Werke aus ihrem groĂen Repertoire nur fĂŒr Toy Piano. Ein Instrument, so klein, intim und faszinierend – wie geschaffen fĂŒr die feine Akustik der Ruprechtskirche.
Diana Blom, Japanese Knitting – For toy piano and 3 knitting needles (2021)
Chris Adams, Diversions (2018)
Gaston Polle Ansaldi, Quasi rituale – For toy piano e toy percussion (2018)
Marco Pedrazzi, Tic-Tac-Toy (2018)
Alicia SĂĄnchez Reyes, Direttore di latta – For toy piano and tin robot drummer (2018)
J.M. Block, BĂąchage Prelude (2018)
Paul Smith, Constellations – For toy piano, toy xylophone and wrist bells (2021)
Mercedes Zavala, Toy Dance III (2018)
Mats O Hansson, Oceans of Time (2018)
Diana Blom, Catâs Play – For toy piano, castanet, horn, bell (2019)
Gian Paolo Luppi, Toy,toy,toy! (2019)
Antonietta Loffredo – Toy Piano
Antonio Giacometti, Chorinho Sambado para o Schroeder – Toy piano e instrumentos de brinquedo (2021)
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01.Mai 2022 – AiR | Artists in Residence
Duo Ar – Petra Stump-Linshalm – Christoph Herndler
AiR ist das neue Vernetzungsprogramm der Neuen Musik St.Ruprecht. FĂŒr jede Saison bringen wir ein bereits bestehendes Ensemble mit zeitgenössischen KomponistInnen zusammen um den Austausch zu fördern und das Repertoire zu erweitern.
FĂŒr die Programm-Premiere konnten wir das einmalige Akkordeon-Duo-Ar gewinnen, welches neue Werke von Christoph Herndler und Petra Stump-Linshalm zur UrauffĂŒhrung bringen wird.
Duplizierte Soli fĂŒr zwei Akkordeons – Christoph Herndler (UA)
14 Versuche an eine TĂŒr zu Klopfen – Petra Stump-Linshalm (UA)
In that old light – Santiago Diaz-Fischer
DW29 Loops for Pawel SzymaĆski – Bernhard Lang
Contra – Pedro Berardienelli
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Maria Mogas Gensana – Akkordeon
Mirko Jevtovic – Akkordeon
http://www.duo-ar.com/about.html
https://www.stump-linshalm.com
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22. Mai 2022 – Stump-Linshalm –Â contemplari
Das Programm contemplari versucht, die fĂŒr gröĂtmögliche DiversitĂ€t im Bereich der aktuellen Musik zu vereinen und in eine gemeinsame Resonanz durch das Thema Versenkung zu bringen. Im Kirchenraum lĂ€sst sich die wortlose Einladung spĂŒren, still zu werden, inne zu halten und vielleicht dadurch auch eine offenere Wahrnehmung zu bekommen.
Rafael Nassif – Neues Werk fĂŒr zwei Bassklarinetten UA
Ulrich Drechsler – Neues Werk fĂŒr zwei Bassklarinetten UA
Angelica Castello – Neues Werk fĂŒr zwei Bassklarinetten UA
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Petra Stump-Linshalm – Bassklarinette
Heinz-Peter Linshalm – Bassklarinette
https://www.stump-linshalm.com
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23.-24. Â Mai 2022 – Kooperation Wiener Festwochen – Souffle Continu
mit Tarek Atoui, Uriel Barthélémi, Gobi Drab,  Susanna Gartmayer und Vincent Martial
Inspiriert von der reichen Sammlung historischer Instrumente im Musikverein, fertigt der libanesische KlangkĂŒnstler Tarek Atoui fĂŒr Souffle Continu (Kontinuierlicher Atem) zwei neue Exponate seiner auĂergewöhnlichen Musikinstrumente an. Diese verbinden eine besondere MusikalitĂ€t mit faszinierenden taktilen und skulpturalen QualitĂ€ten. FĂŒr die Wiener Festwochen entstehen Objekte, denen die Luft als Soundquelle dient. Sie laden zum intuitiven Spiel ein, sodass der Klang ganz roh, ganz Vibration, in die Ohren fallen kann. Ăber den Verlauf der Festwochen bewegt sich das Projekt aus dem innerstĂ€dtischen Bereich Wiens hinaus, um sowohl rĂ€umlich als auch musikalisch neue Horizonte zu erschlieĂen. Souffle Continu ist eine Einladung, sich mit Gehörlosen, Amateur:innen und Profis der klassischen Musik, Improvisation, Hip-Hop und Techno auf eine musikalische Reise zu begeben.
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10. Juni 2022 – Lange Nacht der Kirchen
21:30-22:00
Viola Falb | Saxophon
Gobi Drab | Blockflöten
Klaus Haidl | Saiteninstrumente
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12. Juni 2022 – Wolfgang Seierl & Claudia Pettrich –Â dÂŽun vient cela
Diesem Programm fĂŒr Saiteninstrumente und Stimme liegen verschiedene musikalische und literarische Sammlungen zugrunde, die zum Teil vergessen, aber in gewisser Weise immer noch in der Gegenwart nachzuspĂŒren sind. Werke von Francesco de Milano, Peter Ablinger oder Gerald Resch werden ebenso fragmentiert und defragmentiert wie Texte von Dante Alighieri. Viele der Quellen werden nur kurz aufleuchten, anklingen, manche verfremdet, augmentiert, zerschnitten, verwandelt, mit anderem verschmolzen, remixed …
Claudia Pettrich – Sopran
Wolfgang Seierl – Komposition, Saiteninstrumente
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